Holzhäuser und ihr Beitrag zur Öko-Bilanz
Der Baustoff Holz genießt im 21. Jahrhundert in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens eine immer höhere Wertschätzung, nicht zuletzt
auch im Zusammenhang mit dem Klimaschutz. Dies trifft in besonderem Maße auf den Hausbau zu, da die Öko-Bilanz von Holzhäusern
unzweifelhaft deutlich positiver zu bewerten ist als dies bei Häusern der Fall ist, die in konventioneller Massivbauweise errichtet
werden. Bereits im Jahr 1999 verankerte das Umweltbundesamt daher im nationalen Klimaschutzprogramm für Deutschland den Grundsatz, dass
möglichst viel Kohlenstoff in Holz zu lagern bzw. zu speichern sei, um dadurch wiederum eine Reduzierung der Treibhausgase zu erreichen.
Dieses lobenswerte Ziel ist nach wie vor aktuell und wird insbesondere durch den Bau von Holzhäusern verwirklicht.
Holz ist einer der besten Kohlenstoffspeicher, die es überhaupt gibt und in der Lage bis zur Hälfte des Eigengewichts an Kohlenstoff zu
lagern. Bei einem durchschnittlichen Holzhaus machen Holzprodukte einen Anteil von rund 40 Tonnen aus, woraus sich eine Speicherleistung
von bis zu 20 Tonnen Kohlenstoff und eine CO²-Entlastung für die Atmosphäre von bis zu 75 Tonnen ergibt. Holz in jeder Form speichert
Kohlenstoff, egal ob es sich um das Rohmaterial im Wald handelt oder um den fertigen Bau- bzw. Werkstoff. Die Lagerdauer von Kohlenstoff
in Holzprodukten ist jedoch sehr unterschiedlich und hängt entscheidend von der Art des Holzprodukts ab. Papier als sehr kurzlebiges
Gebrauchsgut speichert Kohlenstoff nur wenige Wochen, während für das Holzhaus eine Lagerdauer von mehreren Jahrzehnten, im Idealfall
sogar Jahrhunderten angenommen werden kann.
Die Öko-Bilanz von Holzhäusern ist jedoch nicht nur beim Bau oder später während des Bewohnens ausgesprochen positiv. Auch beim Rückbau
von Holzhäusern ergeben sich beim Holzhaus aus ökologischer Sicht ausschließlich Vorteile gegenüber anderen Baustoffen, die beim
Massivhausbau bevorzugt zum Einsatz kommen. Analog zum Bau von Holzhäusern, der dank der zeit- und kostensparenden Rahmenbauweise mit
vorgefertigten Teilen innerhalb weniger Tage über die Bühne gehen kann, gilt dies auch für den Rückbau von Holzhäusern. Das nicht mehr
benötigte bzw. anderweitig nicht mehr zu brauchbare Baumaterial kann abschließend als Biomassen in entsprechenden Anlagen verwertet
werden und damit mehr oder weniger vollständig “recycelt” werden.